
Hyaluronsäure - Wie wirkt sie wirklich?
Was ist Hyaluronsäure?
Hyaluronsäure (Hyaluronan bzw. HA) ist ein körpereigener (Wirk-)Stoff, genauer gesagt ein polymeres Glykosaminoglykan mit wasserbindenden Eigenschaften. Als wichtiger Bestandteil des (körpereigenen) Bindegewebes und der extrazellulären Matrix, liegt HA in vielerlei Geweben als langkettiges, lineares Polysaccharid vor – die Produktion nimmt aber mit zunehmenden Alter ab.
Physiologische Funktionen der Hyaluronsäure
Die wasserbindenden Eigenschaften der Hyaluronsäure sorgen für die natürliche Elastizität und Straffheit des Bindegewebes, erhalten die Funktion der Gelenke, regulieren den Wassergehalt (u.a. des Auges) und spielen bei vielen regenerativen Prozessen (z.B. Zellproliferation) eine wichtige Rolle.
Aufgrund der hohen Wasserbindungsfähigkeit (bis zum 6.000-fachen des Eigengewichts) kann für ein festes und flexibles Bindegewebe und eine pralle, strahlende Haut gesorgt werden. Die durch Hitze, Wassermangel, ungesunde Lebensweise und eine erhöhte UV-Strahlung schlaffer und weniger elastisch werdende Hautoberfläche kann so durch eine gezielte und dauerhafte Supplementierung von Hyaluronsäure verbessert und die natürliche Spannkraft wiederhergestellt werden.
Hyaluronsäure ist auch ein wichtiger Bestandteil der Gelenksflüssigkeit (Synovia) und des Glaskörpers des menschlichen Auges. Als „Schmiermittel“ im Gelenk sorgt HA für eine reibungslose Bewegung und hält so den Knorpel widerstandsfähig. Weiteres wird - durch Abfederung des Körpergewichts bei Bewegungen - das Gelenk geschützt. Studien zeigen, dass durch Einnahme von Hyaluronsäure bei altersbedingen (degenerativen) Gelenksbeschwerden (Arthrose) der Knorpel nachhaltig vor weiteren degenerativen Prozessen - u.a. Knorpelabbau - geschützt und Schmerzen signifikant gelindert werden können.
Oral verabreichte Hyaluronsäure wird über das Verdauungssystem aufgenommen, verstoffwechselt und so im ganzen Körper verteilt. Der Körper baut das Hyaluron dort ein, wo es benötigt wird. Da es sich um einen körpereigenen Wirkstoff handelt, sind Nebenwirkungen sehr selten. Zudem können oral deutlich höhere Mengen an Hyaluronsäure aufgenommen werden wie beispielsweise durch eine Creme. Die vielfältigen physiologischen Funktionen der Hyaluronsäure können durch biologisch angebauten Granatapfelkernmehl-Extrakt synergistisch unterstützt werden.
Quellen:
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